Max Dauthendey Gedichte

Blauer schwellen deine Glieder, Und der Eisduft deines Fleisches Singt von fernen bleichen Ländern. In den letzten violet ten Wäldern Blühen silberblasse Schluchten, Wiegen marmorl ichte Dolden blanke Düfte. – Weiße Sehnsucht blendet scharf mein Blut. Stahlweiß brennt in Nackthei t eine Insel Aus dem schwarzgeschlossenen Nachtmeer. Und mein blauer Schatten Öffnet goldne Augen Nach den si lbernen Gestaden, Sieh der Weg l iegt blank im Äther offen! – Vol lm ond Grel lgestürzt schri l le Schluchten. Tief in phosphorgrünen Schachten Glühen stumm metal lne Spiegel , Weiß und laut los festerstarrt. Du liegst eingegossen blau Vor mir in dem klaren Erz. Und ich knie nieder, Meine Augen beten: Strahle deinen blauen Atem in mein Blut. Blaue Schatten knien an den Ufern. Lächeln in die Silberspiegel, Ihre gelben Augen singen hel l und dunkel . Al le, Kinder dieser bleichen Insel. Blaue Wesen, die der Mond geboren. Und die Feuer ihrer Augen Glühen hell die Sprache ihres Schweigens. Aus den weißen Spiegeln blühen Blaue Echo ihrer Schatten. Jeder betet zu dem eignen Bi lde. Ihre goldnen Phosphoraugen Küssen heiß sich selber im Metall, Und die blauen Wesen schmelzen bleichend, In das eigne blaue Spiegelbi ld.

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