Max Dauthendey Gedichte

Im nebelnden Abend Wir saßen im nebelnden Abend Auf der Bergbank über der Stadt. Und unsere Gedanken vergaßen Den Tag, der noch eben versank. Sternlos stand der Himmel , wie ohne Dank, Nur im Tal sich Licht bei Licht einfand. Dort rückten die Häuser zur Nacht ganz dicht Und saßen im Nebel, wie ohne Land. Ein guter Duft von welkem Laub Hing wie Honigwaben bei uns in der Luft, Als stand irgendwo hinter dem Nebelrauch Ein süßer atmender Blumenstrauch; Als sind bei den Worten, die du gesprochen, Viele Blumen rings aus der Erde gekrochen Und haben den Herbst und die Nebel vertrieben, Warme Worte, die den ewigen Frühl ing l ieben. Max Dauthendey 1867-1918

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