Max Dauthendey Gedichte

Aus grauen Hügeln lauschen die Trolle, Tauschen Geflüster von Wand zu Wand. 3 Grünbebend ein Frühl ingsmorgen. Lichte wärmen den webenden Wald. Weiß in Schwärmen die Anemone. Und wir steigen Hand in Hand Zu dem brüchigen Runenthrone Unter jungen güldnen Eichen, Wir, Könige in Veilchenreichen. 4 Mondrot der Maienabend. Ließen das purpurne Licht uns kredenzen. In scheuen Lauben buhl te das Dunkel . Fern hat ein Waldhuhn lüstern gelacht. Bleichsüße Essenzen von den Spiräen und Sorbustrauben. Wir stürzten die schwere Schale der Nacht. 5 Lodernde Tage. Heckenrosen und Apfelknospen Flogen in rosigen Bogen Über den Lagern von goldenen Moosen. Weiße Convalien und Erdbeerblüten Sprühten kühlende Düf te. Tief aus heiml ichen Schatten umschlang Einer Amsel Silbergesang Sonne bis spät zum Ermatten. 6 Mittagssti l le. Auf violetter Schwel le am Meeressaum Gelbnackt die letzte einsame Schere. Grel l brennt der Schaum. Blank kl immen Wel le auf Wel le. In eiserner Öde zieht das Meer Blaue glühende Kreise, In eiserner Öde zischen die Wasser Streng ihre endlose Weise. Möwe und Eider in blassem Gestöber

RkJQdWJsaXNoZXIy MjA3NjY=