Alleingelassen bei Erinnerungen Jetzt si tzt der weiße Schlaf vor al len Wintertüren, Die Fenster sind gleich blassen Eierschalen, Dahinter leben Straßen vol l Gespenster Und St immen, die uns ferne Menschen malen. Man kann die Wel t nicht sehen und nur spüren. Wie Bl inde ahnt man dunkel das Geschehen, Alleingelassen bei Erinnerungen, Die an den Türen wie die Bettler stehen, Die bei den Ofenf lammen warm sich rühren, Erregt mi t nimmersat ten Hungerzungen. Sie können uns an magern Händen führen Und haben in der Asche noch nicht ausgesungen. Max Dauthendey 1867-1918
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