Nacht bläst die sieben Farben aus Nacht bläst die sieben Farben alle aus. Schwarz liegt der Klee, das Korn, das Gras, Schwarz l iegt der Rosengarten bei dem Haus. Die Schar der Äpfel, die im Baum rot saß, Ist wie aus Kohlen nur ein schwarzer Strauß, Und al le Luft scheint aus der Welt gestohlen. Nur Schatten sich zu Schatten häl t, Kein Weg wi l l mehr die Ferne holen, Zu Asche jeder Mei lenstein zerfäl lt. Zum Himmel kamen her die winzigen Sterne, Wie Samen neuer Tage, der sich nächtl ich sät; Ein Lichterfeld unendl ich angefacht, das keiner je gemäht; So wie mir Leidenschaft des Blutes aufrecht steht Für dein Blut, welchem nie, bei Tag und Nacht, Die rote Farbe grau vergeht. Max Dauthendey 1867-1918
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