Die Schlafende unterm Nußbaum Der grüne Nußbaum mi t den grünen Nüssen Steht ausgebrei tet in dem Sommerraum, Mi t seinen Blätterschirmen rund gewei tet, Die lautlos deinen Schlaf behüten müssen. Und nur der Wolke dunstiger Schaum Begleitet in die Ferne deinen Traum. St i l l wie gestorben l iegst du in dem Blätterhaus, Und draußen trocknet Heu im Sonnenschein, Es schläft das sti l le Heu sich mit dir aus. Es dörren drinnen Blumen falb und klein, Sie wurden al l ' von Hitze ganz von Sinnen Und starben al le unterm Sichelbl i tze. Sie l ießen sich vom Tode minnen Und f ielen um auf ihrem grünen Si tze, Schlossen wie du die hel le Augenritze Und l iegen da mi t st i l len Rumpfen, Wie du im Schlaf, im dumpfen, Unter den Nußbaum deinen Leib gelegt, Indes dein Traum al lein dein Herz bewegt Und mi t der Wolke hinzieht an der Erde Saum. Tote und Schlafende, sie sind unendl ich, Sind kaum noch Schaum im Wel tenraum, Doch ist der Schlaf nur wie vom Tod der Flaum. Max Dauthendey 1867-1918
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