Max Dauthendey in Japan

79 Sah mit blutunterlaufenen Augen und mit Sausen in den Ohren den heißen Julitag an. Und des Fürsten Weib verstand: zu ihrem Mann kam ein tötendes Fieber heran; Vielleicht der Tod schon jetzt unter die Haustüre trat, war dem Kranken nicht rasch Heilung getan und Wohltat. Des Schoguns Wangenknochen glühten wie der Gartensand, und die Frau hat sich erschrocken abgewandt und sah auf des Hauses weiße Papierwand Und dachte beim weißen Papier an Winter und Schnee. O hätte sie Schnee hier, dann könnte sie gut dem Kranken das Fieber kühlen, Und kein Brand würde den Schogun mehr durchwühlen! Plötzlich ein flinker Gedanke in ihr Gehör fand: Sie hat die Diener ausgesandt und ließ weiße Tücher Seide aufkaufen im Land, und alle Mägde mußten rennen und laufen Und weiße Seidenballen bringen, so viel Seide, als sich nur fand, weiße Seide in weißen Haufen; und die Fürstin bedeckte in der Nacht mit eigener Hand Den Hügelberg am Gartenrand, daß er am Morgen schneeweiß in der Seide dastand, und vom Gartenhaus sah der Berg gleißend und kühl aus 粟津の晴嵐 – Awazu no seiran , Frische Brise bei Awazu

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